Baby got Business Interview: Lena Mantler – Von Perfektion zu Gerüchten und Identität

Los geht’s also: „In dieser Folge spricht Lena Mantler – die größte Creatorin Deutschlands…“, wird angepriesen. Uff! Klar doch. Diese Zeilen stammen vermutlich direkt aus dem Agenturbriefing – auch wie immer! Die Realität: Dieses Jahr allein über 500.000 (gekaufte) Follower verloren, weil ihr Content inzwischen so inspirierend ist, wie ein Rabattcode für Staubwedel – billig hingeknallt oder fremdproduziert, fernab jeder Realität (Stichwort: 12.000 € Tasche und so) oder komplett fantasielos.
Getroffen wurde sich im Spotify Office in New York. Den Podcast moderiert Ann-Katrin Schmitz. Eine Frau vom Fach trifft auf eine Lena Mantler. Gleich zu Beginn stellt Ann-Katrin klar, dass sie schon mit vielen Gesichtern aus dem Influencer-Kosmos zu tun hatte – nur mit Lena bisher nicht. Dass sie (wohl laut Agenturbriefing) ausgerechnet die „reichweitenstärkste“ von allen sein soll, sorgt bei ihr hörbar für leichte Verwunderung.
Im Vorspann geht es um New York und Lena schwärmt, wie toll alles dort ist – ihre Mietschulden und den damit verursachten Stress ihrer hilfsbereiten Mitbewohnerin verschweigt Lena selbstverständlich!
Nach sieben Minuten Werbung startet das eigentliche Interview – natürlich beginnend mit der alten (wortgleichen) Musical.ly-Story. Während andere Fußballer oder Ärztinnen werden wollten, ist bei ihnen halt alles „zufällig passiert“. Eltern super supportive, nix geplant! Kennen wir! „Zufall“ heißt allerdings in der Realität: Von Anfang an entdeckt und vermarktet, künstlich Hype unter Zuhilfenahme von Kontakten zur damals neuen musical.ly App erzeugt und danach einem skrupellosen Manager vertraut, der das Business Konzept des ursprünglichen Entdeckers geklaut und als Mittelsmann an Warner Music vermarktet hat – derweil fürs Business Realschule geschmissen und private Tanzausbildung nach 2 Jahren abgebrochen. Ziel: Schauspieler (kein Influencer, O-Ton „Nicht, wie Andere„) – Jetzt: Influencer, genauso wie andere (kein Schauspieler)! Irgendwie so! An der Stelle muss man wirklich die Eltern dahingehend loben, dass sie – wie Lena auch berichtet – einen klaren Kopf behalten haben. Dieser Part ihrer Story scheint tatsächlich wahr zu sein, denn Lisa saß auch schon mal weinend auf der Bühne ihrer Freikirche und hatte von der Wahrheit berichtet. Natürlich wurden dann ganz schnell solche Aufnahmen aus dem Netz gelöscht – nur, weil es ihrem Business geschadet hätte, selbstverständlich.
OK, weiter geht’s! Nun das übliche Drama über Sinnsuche nach Social Media und ihre Australien-Selbstfindungsreise bzw. wie ihre ehemalige New Yorker Mitbewohnerin sagte, „Gehirnwäsche“. Gefolgt von Business BlaBla und einer damit verbunden überraschenden Aussage „J1MO71 war kein Business, nur Ausprobieren“. Aha?! Ja klar – „Ausprobieren“, so wie halt schon immer … auf Kosten und Risiko anderer … mit Markenstrategie und Warner-Vertrag. Ergebnis allen bekannt – damals wie heute: Totalausfall und Stiller Abgang, weil es nie diese „Millionen“-Fans gab, die ihren Geschäftspartnern suggeriert wurden. Noch nie!
Witzige Anekdote zwischendurch: In der Einleitung werden Lenas Fans angesprochen, die sie angeblich auch in Amerika auf der Straße erkennen würden. Bezweifeln wir! Vielleicht könnt ihr euch noch an das letzte Meet & Greet 2020 in Los Angeles erinnern– wir hatten zwei Wochen gebraucht, um einen einzigen (Ex-) Fan zu finden, für uns hinzugehen. Aber auch sonst tauchen schon seit Jahren kaum noch Fanfotos auf, obwohl die beiden bspw. fast täglich für ihre TickTack-Dreharbeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Hauptbahnhöfen unterwegs waren. Nicht zuletzt beim letzten Lena Fantreffen in Berlin – außer den von uns geschickten Undercover-Reporter, war auch kein anderer Fan vor Ort! Nur so kurz dazu erwähnt!
Dann – unvermeidlich – das Thema Sexualität und wieder sind laut Lena andere schuld. Angeblich wurde sie von der Presse „gezwungen“, sich zu outen … soso … weil, eigentlich habe sie nämlich „ihre Beziehungen immer geheim halten wollen!„. Genau! Muhaha! Das stimmt so natürlich nur halb bis gar nicht: Faktisch hat Lena das Thema selbst angefangen und dann immer mal wieder (für Geld natürlich) öffentlich gemacht, um verzweifelt mediale Aufmerksamkeit auf sich zu lenken! Niemand hatte sich für ihre Sexualität bis dahin interessiert, bis sie es selbst ständig zum Thema gemacht hat und überdies ihre Freunde und Partnerinnen damit in die Öffentlichkeit zerrte.
Ende Teil 1! Nach einer weiteren 5 Minuten Werbepause geht’s weiter mit der Trennung, der Übergabe des „Millionen-Business“-Instagram-Accounts und dem TikTok-Aus. Auch hier wird die Darstellung gegenüber der Realität sehr gezerrt wiedergegeben. Wie wir alle wissen, hat Lena den gemeinsamen Account nur der lukrativen Geschäfte wegen übernommen, was sie auch selber im Abschiedsvideo zugegeben hat. Zuvor wurden über Monate lang täglich zehntausende Follower eingekauft, obwohl beide überhaupt nicht mehr auf dem gemeinsamen Account aktiv waren und Lisa sogar urplötzlich ein halbes Jahr ganz verschwunden war. Der Privataccount von Lena, mit den möglicherweise sogar echten Followern, hat sie bei dem eigensinnigen Move ohne Vorankündigung einfach gelöscht und alle Follows entfernt. Absolut das Gleiche ist danach – wieder ohne eine Vorankündigung – auch auf TikTok passiert. Kein Wort und vor allen Dingen auch keine Erklärung von alledem im Podcast!
Wie dem auch sei, nachvollziehen kann diesen Move eine Ann-Katrin als Social Medis Profi selbstverständlich (auch) nicht und fragt nach! Angeblich waren Lena und ihrer Schwester die Follower „egal“, … jo, das hatten wir Fans ja gemerkt, … und die Löschung auch – und alles nur, weil sie sich mit der App nicht mehr identifizieren konnten. Lustig nur, dass sie ein Jahr später wieder zurückkamen – und exakt das Gleiche wie vorher gemacht hatten, … ganz klar, weil zwischenzeitlich alles andere aufgrund fehlender Fans floppte! Nach Lena´s Übernahme der gemeinsamen Accounts gibt es seidem entweder Werbung oder Schleichwerbung zu sehen, sonst nix! Kein Wort davon bei Lena – kennen wir!
Dann kommt die nächste Standard-Floskel: Geld und Fame interessieren sie angeblich nicht. Bla bla, … und nicht zu vergessen „wir wollten keine Influencer werden“. Im weiteren Verlauf erzählt sie beiläufig, dass die Familie Russlanddeutsche sind – ein altes Gerücht übrigens, das sie damit erstmals bestätigt und sie erwähnt beiläufig, dass ihre Eltern und ihr Bruder mittlerweile für sie arbeiten … Aha! Sowieso sehr auffallend in diesem Podcast ist, ist die Tatsache, dass Lena sehr häufig ihre Eltern positiv erwähnt, was wahrscheinlich daran liegt, dass viele Leute mittlerweile der Meinung sind, dass das Elternhaus einen negativen Einfluss auf sie hätte – vor allen Dingen, weil kürzlich Lisa‘s fanatische Nähe zu Freikirchen und Lena’s Mietschulden und Überhaupt von einigen Meinungs-Youtuber als Thema aufgegriffen wurde.
Wie Mantlers dann Probleme regeln, ist bekannt: Erst wird es ignoriert und weggeschwiegen, oder die Leute gekauft bzw. mit Anwälten gedroht, … eine Erfahrung die Lena´s ehemalige Mitbewohnerin und selbst ihr (leiblicher) Bruder machen musste, der kürzlich zu Wort meldete. Auch von dieser ganzen Kontroverse ist im Podcast selbstverständlich nichts zu hören! Lena erklärt stattdessen, dass ihr jegliches schlechtes Feedback auf Social Media prinzipiell egal ist und sie es ignoriert!
Zum Schluss geht es nun noch um ihren „maskulinen Style“ und auf die Frage der Moderatorin, wie ihre Community auf diese Style-Änderung reagiert hätte. Laut Lena haben alle nur gedacht, sie sei gay! Jo, die Fans sind also wieder schuld! Dass sie diese Wahrnehmung allerdings selbst durch mehrdeutige TikToks, gezielte Posen und zahllose Interviews immer wieder befeuert hat, fällt in ihrem Vortrag selbstverständlich unter den Tisch. Vielleicht hätte sie echten Rückhalt erfahren – wenn sie sich nicht durch ihre endlosen selbstsüchtigen Business-Moves von ihren echten Fans entfremdet hätte?! Nun ja, laut ihrem weiteren Vortrag sei Lena aber mittlerweile froh, dass die Leute jetzt mögen, was sie macht. LOL! Ja, das passt perfekt zu ihrer gestörten Realitätswahrnehmung. Realitätscheck dazu: Als letzter gemeinsamer Akt war ein bodenlos gefloppte Kinofilm mit gerade mal 12.000 Besuchern deutschlandweit und ganz aktuell 30–60 Kommentare pro Posting, die mittlerweile bei beiden Standard geworden sind – meist von Agenturfreunden oder ihnen selbst!
Den Rest des Podcasts kann man sich schenken! Es wird noch kurz „ihr“ Modelabel angesprochen … aber nur kurz, weil, wenn man da mal etwas genauer auf´s Engagement schaut, könnte man auch hier leicht bemerken, dass es da bei der „größten Creatorin Deutschlands“ hinten und vorne und an jeder Ecke am angeblichen Millionen-Publikum fehlt!

